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Stellungnahme zur Sachbeschädigung der M*Apotheke

Diese Fragen und Antworten wurden leider nicht ausgestrahlt: Warum lehnen wir das M* Wort ab? Wir lehnen das M* Wort ab, weil Menschen die versklavt wurden so bezeichnet wurden, um sie herabzusetzen. Das Wort steht in einer rassistischen Tradition, die beinhaltet, das Schwarze Menschen wie “Menschen” zweiter Klasse oder zu Kolonialzeiten wie Eigentum oder Tiere behandelt wurden. Diese Denkweise ist bis heute für Schwarze Menschen spürbar.

Es gibt auch noch eine Straße die so heißt? In Wuppertal gibt es, als eine der wenigen Städte neben Köln und Bonn in Deutschland noch eine M* Straße. Andere Städte sind da schon wesentlich weiter und haben diesen Straßennamen bereits aus dem Stadtbild verbannt. Auch Wuppertal ist auf einen guten Weg dorthin. Mit der entstehenden Antidiskriminierungsstrategie für die Stadt Wuppertal wird ein erster Schritt in die richtige Richtung gemacht.

Was erwidern Sie auf die Weigerung des Besitzers und sein Statement , dass eine Änderung zu teuer sei und nicht für nötig gehalten wird weil der Name eine Ehrung darstelle. Wir finden es insgesamt traurig, dass innerhalb dieses Diskurses Betroffene Perspektiven wenig bis gar nicht mit einbezogen werden. Geld sollte keine Hürde darstellen, es gibt genug Möglichkeiten der Förderung beispielsweise crowdfunding, Spendenaktionen, über diese Möglichkeiten ist der Besitzer informiert, lehnte aber eine Zusammenarbeit ab. Was er mit seinem Statement ausklammert ist der Punkt des Sprachwandels. Sprache ändert sich immerzu und dadurch auch Bedeutungen. Wer also kolonial Verbrechen und Sklaverei ablehnt, sollte auch Bezeichnungen aus dieser Zeit ablehnen und dazu gehören nunmal Begriffe wie das M* und N* Wort.

Was wünschen Sie sich, was soll sich im Bezug auf die M*Apotheke ändern? In erster Linie geht es uns nicht um einen Apothekenbesitzer, es geht uns um Strukturen, so ist unser Ziel, dass sich die Stadt Wuppertal antikolonial aufstellt und sich positioniert. Dann ist es nämlich keine Frage mehr von Einzelpersonen, Einzelhändler*innen oder eben einem Apothekenbesitzer, diese müssen dann früher oder später mitziehen, weil Wuppertal keine rassistischen und diskriminierenden Begriffe in dem Stadtbild haben möchte.